Samstag, 22. November 2008

In Lejre og Viby








Fotos: Spielplatz auf dem Schulhof, Unterricht in der 2a, Vivi`s Keramik, Unterwegs


Nach 13 Jahren wieder an "meiner" dänischen Schule in Viby zu hospitieren, zu unterrichten und mit den Kollegen zu plaudern, ist etwas ganz Besonderes. Wenn mir der Sportlehrer Kim sagt, ich hätte mich gar nicht verändert, muss ich schmunzeln-älter sind wir ja alle geworden, sind uns aber darin einig, dass dies im wesentlichen nur äußerlich so ist.

Nicht nur beim Plaudern mit dem stellv. Direktor Gerd oder dem Deutschlehrer Soeren vergleichen wir unsere Bildungssysteme und erneut stelle ich fest, wie wichtig es für die Entwicklung eines Kindes ist, an einer "Einheitsschule" zu lernen. Hier kennen die Lehrer ihre Kinder von Klasse 0 bis Klasse 9, kennen die Stärken und Schwächen,arbeiten eng mit den Eltern zusammen und können die Schüler kontinuierlich fordern und fördern. Reibungslos klappt der Übergang von Klasse zu Klasse und von Lehrer zu Lehrer. Ohne Schwierigkeiten funktioniert übrigens hier auch unser Austausch bzw. der Unterricht in Englisch. Die Sprache fließt- mein Irland- Englisch hat die Feuertaufe bestanden.

Zuhause fühle ich mich auch bei Vivi und Jan und ihre Berichten von den Pfadfinderprojekten in Weißrussland und Afrika sind nicht nur interessant, sondern auch ungemein lehrreich. Vivi ist sowohl eine phantastische Lehrerin und engagierte Pfadfinderin, als auch eine kreative Künstlerin- sie arbeitet in der Freizeit mit Glas,Silber und Keramik. Eine erste Ausstellung in Kopenhagen steht bevor und ich darf ihr bei der Vorbereitung helfen, erstelle die Fotos für den Katalog. (siehe oben) Unsere Freundschaft wird um eine neue Nuance bereichert. Ich werde wohl kein Jahr mehr warten, um wieder hierher zu kommen.

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Montag, 17. November 2008

Leben bedeutet unterwegs zu sein...










Fotos: Haus meiner Gastgeber in Lejre, das Kirchlein, Sommerlandschaft, Blick auf Kopenhagen

Immer noch erfüllt vom in Irland Erlebten mache ich mich nun auf in den zweiten Teil meiner Sabbatical-Reise: nach Dänemark. Dieses Land ist mir ebenso ans Herz gewachsen, wie die grüne Insel. Auch hier liegt es neben der ganz andersartigen, aber schönen Natur, vor allem an den Menschen, die ich kennen lernen und bei denen ich nicht erst einmal zu Gast sein durfte.
Vivi und Jan, deren Tochter, Freunde und Kollegen waren es, die mir vor 13 Jahren für mehrere Wochen ihre Gastfreundschaft schenkten und mir das Herz für ihr Land mit seiner Geschichte und Kultur, mit seinen Menschen und Landschaften öffneten. Das Wort Welt- ANSCHAUung erhielt 1995 für mich, vielleicht erstmalig, seinen tiefen Sinn. Aus unserer Bekanntschaft wuchs über die Jahre eine Freundschaft, die durch unser Wiedersehen erneut belebt wird.

Wenn ich in diesem Zusammenhang an die derzeitigen Diskussionen zwischen "Pro- Reli" und "Pro- Ethik" denke, die mich in Berlin wieder eingeholt haben, kann ich nur den Kopf schütteln. In "Ethik" wird genau das vermittelt, was ich auf meiner Irland- und Dänemarkreise (und Spanienreise im Januar) erleben konnte und erleben werde: Gemeinsames Lernen, miteinander reden und lachen, einander entdecken- unabhängig vom kulturellen oder familiären Hintergrund. Nicht gegeneinander! Miteinander!

Deshalb verstehe ich die Amts-Kirche nicht, die die Berliner Kinder in einem für alle gleichermaßen so wertvollen und notwendigen Fach, auseinander dividieren will. Ist es nicht unser Anliegen als Christen, dass alle Schüler im Sinne des Friedens, der Nächstenliebe, der Achtung, Toleranz usw. erzogen werden? Nicht übereinander reden, gegeneinander reden- miteinander reden! Heute habe ich mich deshalb einer Initiative angeschlossen, die da heißt: "Christen für einen gemeinsamen Ethikunterricht". Mögen sich ihr bald viele weitere Christen öffnen. Hier die aktuelle Pressemitteilung der Initiative: http://hpd.de/node/5885

Unterwegs sein- nicht nur mit dem Auto, der Bahn, dem Flugzeug oder zu Fuß. Unterwegs sein mit dem Herzen und mit dem Kopf, nicht stehen bleiben... Leben pur, meint ihr nicht?
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