Dienstag, 7. Oktober 2008

Proud of... names, teams and history



















Fotos: Impressionen aus der "irischen Stadt des Mittelalters"

Man muss nicht nur, wie ich am letzten Wochenende, das mittelalterliche Stadtzentrum von Kilkenny besucht haben, um zu erleben, worauf die Iren sehr stolz sind. Und wenn man es denn weiß, braucht man nicht lange zu suchen- überall zeigt der selbstbewusste Ire, was ihm wichtig ist. Eine Rangfolge festzulegen, wäre unfair. (For Josep, Aranzazu and Eliana: It´s a pitty that we couldn`t enjoy the trip together (by car, of course) It was worth each Penny. I miss you and I`m looking forward to January. Regards to Madrid and Barcelona)

Der alte Geschichtsprofessor, z.B., der uns durch die wunderschöne Altstadt führte, erzählte uns so manch Spannendes, Erfreuliches und Dramatisches aus dem irischen Alltag während der letzten 500 Jahre. Die Zeit der großen Hungersnot (1845-1848) aufgrund der Kartoffelfäule brachte so tiefe Einschnitte in das Leben der Menschen mit sich, dass sich diese Zeit (wie bei uns die Kriegszeit) in unzähligen Liedern, Gedichten, Romanen, Filmen oder Theaterstücken spiegelt. Die Menschen verhungerten zu tausenden oder verließen das Land, emigrierten nach Amerika. Es gibt wohl keine Familie in den USA, die nicht irische Wurzeln hat, sagt man hier. Um 1900 lebten hier von den einst 8,1 Mio Iren nur noch etwa dreieinhalb Millionen.
Ein mit diesem Sterben und Emigrieren verbundenes Übel war kultureller Art, denn die gälische Sprache verschwand fast ganz aus dem Alltag und mit ihr so mancher alte Brauch. Der Prof ist umso stolzer darauf, dass die EU das Irische vor einem Jahr zur 21. Amtssprache erklärt hat und die Bevölkerung wieder im Wachsen begriffen ist.

Die Bewohner von Kilkenny zeigen einen noch anderen Stolz, denn die Stadt ist die Hurling- Hochburg Irlands und an den Häusern sind die Fotos der Spieler zu sehen, viele Straßen leuchten in den Clubfarben gelb-schwarz und aus den Pubs ertönt Beifallrufen, wenn
die Kilkenny Cats Punkte machen! Und es wird mit einem Smithwicks (rotes Bier) oder eben einem hier gebrauten Kilkenny angestoßen. (Das hat eine Schaumkrone wie das Guinness und schmeckte mir sogar am Nachmittag.)

Sicherlich ist der Bewohner von meinem B&B auch stolz auf sein Land und die Traditionen. Er konnte gar nicht verstehen , warum ich am Morgen kein irisches Breakfast bestellte. Natürlich verstehe ich den alten Sinn dieses Frühstückes, brauchten doch die Menschen auf dem Lande für ihr langes Tagwerk ein reichhaltiges und sättigendes Frühstück für den Tag, aber ich als Stadtmensch doch nicht. Zweimal habe ich es versucht und festgestellt, Toast,Pilze, Spiegeleier, Schinken, gegrillte Würstchen, gebackene Bohnen und Black Pudding (eine Art Blutwurst) sind nicht mein Ding (Not my cup of tea) zum Frühstück.

Zurück zum Anfang, zur Geschichte. Wusstet ihr, dass es ein Ire war, der dem Barometer (Robert Boyle) oder dem Elektron (George Surrey), dem Mikrophon (Narzissus Marsh) oder dem Neanderthaler (William King) den Namen gab? Darauf sind die Iren bestimmt auch stolz, wenn die es denn aus ihrer Schulzeit noch wissen sollten.
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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Erkläre mir doch mal bitte,Liebling, was man gegen SAUSAGES zum Frühstück haben kann?
UnverständlichdenKopfschüttel

Elke K.-K. hat gesagt…

*lach* Nichts, Liebling, solange man das Wort richtig übersetzt... *lachschallend*